Als Kind habe ich sie gehasst. Die dicken Bohnen, wie sie bei uns zu hause hießen. Sie kamen immer in einem Eintopf mit Schweinefleisch daher und schmeckten mir einfach zu bitter. Inzwischen weiß ich, woran es lag. Die Bohnen waren nicht von ihren pelzigen Häuten befreit. Die Haut der Bohnen war außerdem unangenehm im Mund. Inzwischen liebe ich die dicke Bohne und mache mir immer die Mühe, sie von den dicken Häuten zu befreien! Was für ein Unterschied!!!
Als ich im letzten Jahr im Juli in Apulien war, wollte ich unbedingt ein Rezept mit frischen Dicken Bohnen (fave) ausprobieren. Nirgendwo konnte ich auf dem wunderbaren Markt in Ostuni welche bekommen.
Als ich schließlich eine Marktfrau darauf ansprach, guckte sie mich fragend an und meinte dann, da müsste ich wohl nächstes Jahr im April/Mai wiederkommen. Die Saison war längst vorbei! Alle umstehenden Marktbesucher lachten und schauten mich etwas mitleidig an. In Süditalien weiß wohl jedes Kind, wann es die frischen Dicken Bohnen zu kaufen gibt.
In Hamburg geht im Juli die Saison gerade erst los und ich bekam sie hier in Winterhude auf dem Ökomarkt. Ich hatte zugegebenermaßen noch nie welche zubereitet. Als ich mit meinem Schatz nach Hause kam, machte ich mich sofort an die Zubereitung. Wie schön sehen die dicken Schoten doch aus und wie wunderbar im Inneren.
Die Bohnenkerne sitzen in der weichen pelzigen Schicht und lassen sich leicht herausdrücken. Sie haben aber noch ihre dicke Haut. Es ist besser sie zu entfernen. Die Bohnen werden dafür kurz in kochendem Wasser blanchiert und abgegossen. Nun kann diese Haut leicht abgestreift werden und man erhält die leuchtend grünen Bohnenkerne. Sie sind nun wunderbar zart und weich und können gut als Salat oder Gemüsebeilage zu Kurzgebratenem gegessen werden.
Grazie!